Magazin
Autoren

Thomas Mrozek
Partner bei h&z

Jeremias Koch
Projektleiter bei h&z
Transformation in eine digitale Supply Chain
Die Digitalisierung zieht sich durch alle Geschäftsbereiche. Auch die Supply Chain kann ihre Aufgaben mittels digitaler Applikationen und Prozesse besser, effizienter und schneller meistern. Mit der Erfahrung aus zahlreichen Projekten unterstützt h&z bei der Transformation.
Mehr als ein Drittel aller deutschen Unternehmen betrachtet sich laut einer aktuellen Studie als Nachzügler der Digitalisierung. Doch ist die Lage in Deutschland wirklich so dramatisch? Lesen Sie hier, wie wir gemeinsam mit dem Kunden eine KI-unterstützte digitale Supply Chain implementiert haben.
Kürzere Lieferzeiten mit intelligenter Logistik
Die Geschäfte eines prosperierenden Maschinenbauers liefen gut, die Auftragsbücher waren prall gefüllt. Doch der Vorstand wollte den Erfolg auch für die Zukunft sichern und entschied, das Supply Chain Management neu und zukunftssicher aufzustellen. Lag der Fokus bislang auf der Optimierung ausführender Elemente der Supply Chain wie der kontinuierlichen Verbesserung und Automatisierung der orderorientierten Transaktionsprozesse, sollte künftig die gesamte Supply Chain integrierter und kundenorientierter gesteuert werden.
Das Projektteam definierte die Zielsetzung: Das Projekt sollte die Durchlaufzeit bis zum Kunden von bislang Monaten auf wenige Wochen verringern und zugleich die Lieferfähigkeit erhöhen – ohne zusätzliche Kosten.
Supply Chain Management mit Kundenschnittstellen
Gesucht wurde ein digital integrierter SCM-Ansatz, der die Steuerung der Supply Chain völlig neu definieren sollte. Die Supply Chain sollte künftig in der Lage sein, szenariobasiert und KI-unterstützt sich schnell ändernde operative Themen zu bewerten und zu entscheiden.
Die Anforderungen waren hoch: Das neue SCM-Tool sollte auf alle relevanten Daten des Unternehmens zugreifen, von Personaleinsatzplänen bis hin zu Lieferantendaten und Produktionskosten – angereichert durch Daten über Umsatzauswirkungen und Kosten, um mittels künstlicher Intelligenz valide Szenarien zur Entscheidungsfindung abzubilden.
Gewünscht war zudem die Anbindung an die Supply Chains der Kunden. Erwartet wurde eine nutzerfreundliche und schnittstellenübergreifende Steuerung aller Daten und Parameter und die kundenspezifisch optimierte Gestaltung auf Basis von Data Analytics.

Digitalisierung der Supply Chain – Test mit Live-Daten
Angesichts der vielfältigen internen und externen Schnittstellen und der Heterogenität der bestehenden Anwendungslandschaft waren einige Projektbeteiligte anfangs skeptisch.
Der Kern der digitalen Transformation war es, das Ziel zunächst in einem manuellen Prozess zu skizzieren und verschiedene Szenarien aufzuzeigen. Die dadurch gewonnenen Erfahrungen halfen dem Team, die Anforderungen für die Softwarelösung genauer zu spezifizieren.
Der neue Supply Chain Management-Ansatz musste vor allem drei Aspekte erfüllen:
- Speed – um schnellere und realitätsnähere Entscheidungen in der Supply Chain zu treffen
- Scenario Simulation – unterstützt durch KI als Basis der Entscheidungsfindung
- Buy-in – zum digitalen Ansatz, denn nur durch Überzeugung der Beteiligten finden KI-gestützte Entscheidungen die nötige Akzeptanz
Demo-Challenge mit Live-Daten
Die Anforderungen an die digitale SCM-Lösung wurden auf Basis der Vorarbeit spezifiziert und vier Anbieter zu Demo-Challenges mit Live-Daten eingeladen. Anhand operativer Fragestellungen konnten wir so erkennen, welche konkreten Lösungen die einzelnen Anbieter für die entsprechenden Anforderungen bieten.
Die digital integrierte Supply Chain wird sichtbar
Die gewonnene Transparenz und Entscheidungssicherheit in der Supply Chain haben den gewünschten Erfolg gebracht. Mit dem neuen SCM-Konzept aus digitaler Lösung und Transformation trifft das Unternehmen künftig deutlich schneller und effizienter die qualitativ besseren Entscheidungen.
Das Projekt hat bestätigt, dass die reine Digitalisierung der Supply Chain nicht ausreicht. Selbst wenn schon viele Bereiche digitalisiert und automatisiert sind, erzeugen erst integrierte Business-Analytics-Lösungen den entscheidenden Mehrwert. Denn sie schaffen – gepaart mit dem richtigen Transformationsansatz – die crossfunktionale Vernetzung der disparaten Einheiten und ermöglichen es, die enormen Datenmengen des digitalen „Eco-Systems“ zu bewältigen.
