Magazin
Im Portrait

Hans-Martin Lauer
Prinzipal bei h&z
Hans-Martin Lauer ist Ingenieur, Berater und seit Anfang letzten Jahres Principal bei h&z. Er liebt es herauszufinden, warum Projekte, Dinge und Geräte nicht funktionieren, und sie besser noch als zuvor wieder zum Laufen zu bringen – beruflich und auch privat.
Wissen Sie, wie die älteste „Greenhorn-Karte“ der Lufthansa aussieht?Ich habe noch ein Exemplar der ersten Miles-&-More-Karten aus dem Jahr 1997. Sie steckt in meinem Karten-Etui und hat seit neuestem sogar eine gewisse Prominenz erlangt: Aus Spaß habe ich in einem Vielfliegerforum, in dem sich die Meilenmillionäre gegenseitig hypen, ein Foto der Karte gepostet und geschrieben: „So geht’s auch.“ Das führte dort zu heftigen Diskussionen, weil ich nie Wert darauf gelegt habe, meine Meilen zu optimieren. Die Lufthansa-Leute fanden das so amüsant, dass sie von mir ein Porträt fürs Lufthansa-Shop-Magazin gemacht haben.
Technologie, Entwicklung und Qualität sind meine Themen
Vielleicht war das einer der Gründe, warum ich von Kollegen aufgefordert wurde, mich den Lesern des h&z Magazins vorzustellen. Aber ich bin auch als Ingenieur neben einigen anderen Experten im Kreis der Betriebswirtschaftler der Kollege mit dem etwas anderen Background. Erst seit einigen Jahren arbeite ich als Berater – und ich muss sagen, dass mir das großen Spaß macht. Vor allem bei technologieorientierten Kunden und Themen fühle ich mich mit meinem Industrie-Background gut zu Hause und kann hier als Berater vieles voranbringen.
Nach meinem Ingenieurstudium an der TU München war ich zunächst im operativen Bereich tätig: habe Entwicklungsmannschaften geführt, hatte Linienverantwortung, war auch Geschäftsführer in der Medizintechnik und in ähnlichen Industrien. Technologie, Entwicklung und Qualität sind heute meine wichtigen Themen. Mit meinen Teams begleite ich mittlere und große Industrieunternehmen langfristig beim Aufsetzen und Umsetzen von Qualitätsprogrammen. Wir sorgen für effizientere, effektivere Entwicklungen und Prozesse, unterstützen mit modernen KI-Methoden bei der Qualitätssicherung der Produkte. Und wir stellen sicher, dass die Erkenntnisse, die wir dabei gewinnen, in die künftigen Entwicklungen einfließen und die Produkte dadurch tatsächlich messbar besser werden.
Mit sozialen Berater-Themen die Welt etwas besser machen
Daneben gibt es noch ein weiteres, neues h&z-Thema, das mir sehr am Herzen liegt: Beratung von Non-Profit-Organisationen und NGOs. Wir sind überzeugt, dass das, was bei Industrieunternehmen funktioniert, auch für Non-Profit-Organisationen so falsch nicht sein kann. Bei einem Industrieunternehmen
geht es darum, ein Produkt zu entwickeln und zu verkaufen. Bei einer NGO geht es darum, sozialen Impact zu erzielen, besonders gut zu sein und auch dem Spender plausibel zu vermitteln, was mit seinem Geld passiert. Der Unterschied ist, dass ich zwei Richtungen bediene. Aber letztlich sind Themen wie Vision, Strategie, Führung, Kultur, Prozesse, Abläufe und Kennzahlen vergleichbar mit denen der Industrie.
Noch stehen wir hier ziemlich am Anfang. Unser Firmengründer Thomas Zachau hat mich angesprochen. Weil er wusste, dass ich offen bin für diese sozialen Themen. Nach seinem Wechsel aus dem Vorstand Anfang des Jahres wollte er etwas anschieben, was Spuren hinterlässt, wo wir mit dem, das wir können, nachhaltig sind und vielleicht „die Welt etwas besser machen“.
Entspannen am Flügel und auf dem Rennrad
Privat nimmt Musik einen großen Raum in unserer Familie ein. Meine Frau ist Lehrerin, spielt Cello, und auch jedes unserer drei inzwischen erwachsenen Kinder hat mindestens ein Instrument gelernt – teils auch unterrichtet von uns Eltern. Unsere mittlere Tochter tourt gerade nach Abschluss ihrer Musicalausbildung mit dem Musical Grease durch Europa. Sie hat bereits über
170 Vorstellungen hinter sich. Wann immer möglich, schauen wir uns ihre Auftritte an.
Ich selbst sitze oft an meinem Flügel, um mich zu entspannen. Von
einer Prämie hatte ich mir vor vielen Jahren einen Flügel gekauft. Während meines Studiums habe ich mit einem brasilianischen Kommilitonen bei verschiedenen Gigs mit meinem Klavierspiel ordentlich Geld verdient. Auch bei den eher seltenen Auftritten mit der h&z- Band bin ich am Piano dabei.
Wir lieben Wanderungen in den Bergen und am Wochenende fahre ich öfter mit meinem Rennrad ins Gebirge, neulich habe ich damit die Alpen überquert.
Dinge wieder zum Laufen bringen
Zu meinen liebsten Hobbys gehört „Sachen reparieren“. Leider komme ich nur viel zu selten dazu. Im Keller habe ich eine Werkstatt mit Werkzeug, Maschinen und vielen „Projekt-Kisten“, wie ich das nenne. In jeder Kiste liegt ein Gerät oder
ein altes Werkzeug, das darauf wartet, repariert oder fertiggebaut zu werden. Ich liebe es herauszufinden, warum ein Gerät nicht funktioniert, und es wieder zum Laufen zu bringen. Nichts anderes mache ich letztlich als Berater – und daraus
ziehe ich eine große Befriedigung.
Letztes Jahr habe ich eine Kleinserie von Betonlampen selbst hergestellt. Ich wollte etwas Kreatives machen, Geschenke für Freunde, etwas Analoges im Retrostil mit einer amorphen Oberfläche und warmem Licht. Aktuell plane ich
einen Schmiede-Workshop mit einem Freund zusammen. Wir wollen Messer schmieden, wir haben uns in das Thema richtig reingefuchst, wissen, was wir
brauchen – theoretisch sind wir Schmiedemeister. Ich bin mir sicher, dass das erste Messer noch nicht perfekt ist – aber das zweite wird dann richtig gut. Dann, wenn wir die Materie analysiert, durchschaut, eine Lösung gefunden
und in der Praxis erprobt haben – ganz wie ich es auch mit den Themen meiner Kunden mache.